Ich will ein Leben mit Dir teilen

  1. Du musst nie mehr zu Herta Braun zurück

  2. Kein Bildungsauftrag

  3. Weitergehen

  4. Vorra

  5. Projekt FDP

  6. Wenn ich ein Maler wär

  7. Konnte nicht

  8. Schmetterling

  9. Ich will ein Leben mit Dir teilen

  10. Sag den Krankenhausbakterien im Kühlschrank liebe Grüße von mir

Mit überschwänglicher Freude und in großer Dankbarkeit darf ich am 10.05. mein neues Album im MUZclub releasen. Nähere Infos gibt es hier.

Aufgenommen habe ich es im Track by Track verfahren in meinem Wohnzimmer in der Nürnberger Südstadt.

Für den exzellenten Sound ist Adrian Seifert Adrian Seifert Music verantwortlich, der gemischt und gemastert hat.

Die sensationell tollen Front- und Rückcover Bilder stammen von Artem Selenov @zimtshots.
Die super Grafik und das tolle Designe sind von drum und dran www.drum-und-dran.de.

Verwendet wurden, neben ein paar anderen Instrumenten, ausschließlich sehr gut klingende Gitarren, welche vorzugsweise zu absolut fairen Preisen bei BTM-Guitars in Nürnberg erworben wurden.
BTM Guitars Nürnberg – Fachgeschäft für Gitarren und Bässe – Verkauf und Reparatur

Hier ein paar Infos zu den Songs:

Du musst nie mehr zu Herta Braun zurück
habe ich für meinen Hund geschrieben, den ich vor über 9 Jahren unfreiwillig adoptiert hatte und mit dem ich seitdem in einer Männer WG lebe. Ich hätte 4-8 Wochen auf ihn aufpassen sollen, weil seine Besitzerin, eine Amerikanerin Namens Heather Brown (also zu Deutsch: Herta Braun) für eine OP in die Staaten musste. Die Dame hatte sich dann nach Hawaii abgesetzt und Jacky Brown ist bei mir gestrandet. Ich hätte ihn nach einem Dreivierteljahr dorthin bringen sollen, mich aber dagegen entschieden. „Kein Sommer auf Hawaii“, „keine häusliche Gewalt“ und „keine Kinder mit Spritzpistolen“, die es leider auch gab.
Nach dem verflixten siebten Jahr habe ich ihm dann dieses Liebeslied gewidmet.
„Na Endlich“ war der eintönige Kommentar unserer gemeinsamen Freunde…

Kein Bildungsauftrag
Ich war beim Setlist erstellen für den Auftritt am Nürnberger Südstadtfest 2024 und wusste nicht so recht, mit welcher Nummer ich beginnen sollte, weil das Nürnberger Südstadtfest sich zwar in ganz vielen Bereichen politisch und gesellschaftlich klar positioniert, aber das gänzlich ohne erhobenen Zeigefinger, also ohne „Bildungsauftrag“ tut und im Kern ein ganz großes Nachbarschaftstreffen unterschiedlichster Menschen und Nationen ist, welche alle ihren Platz in der Südstadt haben.
Von daher erschienen mir meine „politischen“ Songs als unpassend und an der Stelle zu überzeichnend.
Dann bekam ich in einem Gruppenchat eine Nachricht von einem Freund, welcher auf einem Festival war, auf dem wir mit unserer Clique früher immer waren. Da gibt es Sonntagmittag eine Überraschungsband und er war nicht gerade begeistert von deren Sänger, den er als „schlechtesten den er jemals hier erlebt hat“ empfunden hatte.
Da dachte ich mir, setzt Dich in die Wiese und „Schau dem Gras beim Wachsen“, oder eben neuerdings auch „beim Rauchen zu“.
Und Bingo. Fertig war der Song.
Das äußerst besuchenswerte Festival war das Orange Blossom Special.
Hier geht’s noch zum Nürnberger Südstadtfest.
Eines ist nämlich sicher:
Das Nürnberger Südstadtfest ist das schönste Nürnberger Südstadtfest der Welt.

Weitergehen
Als ich den Song meiner Exfreundin vorgespielt habe war ihr Kommentar: „Cool, dass Du „die Nacht von Reykjavik“ jetzt wenigstens in einem Song verarbeitet hast“.
Mir war das gar nicht bewusst als ich den Song geschrieben hatte, aber wahrscheinlich hat sie, wie so oft, recht.
„Die Nacht von Reykjavik“ war einer meiner sehr unrühmlichen Momente im Leben, als ich nach einem heftigen Streit eine ganze Silvesternacht bei -10°C während Corona Restriktionen (ab 23.00 alles zu) stoisch durch Reykjavik gegangen bin.
„Ich muss weitergehen, immer weitergehen, weiß nicht wohin, move on, don´t stop….“

Vorra
ist schon über 10 Jahre alt und erzählt die Doppelgeschichte vom Leben meiner Patentante, welche aus Sudetendeutschland vertrieben wurde und einem Brandanschlag auf ein geplantes Asylantenheim in Vorra.
Es war damals für die Menschen im Pegnitztal ein sehr schlimmer Vorfall, da sie ja sehr weltoffen und friedliebend sind und gerade auch in und um die Stadt Hersbruck eine gelebte Willkommenskultur vorherrscht.
Deshalb fand nach dem Brandanschlag auch eine Lichterprozession in Hersbruck statt.
Ich habe in dem Song eine Frau mit der Lebensgeschichte meiner Patentante in diese Lichterprozession gestellt und deren Gedanken freien Lauf gelassen…..
Den Song hatte ich schon einmal aufgenommen, finde aber, dass er in der ruhigeren Akustikversion endlich ein Gewand hat, das ihm gut steht.

Projekt FDP
erzählt die Geschichte über eine verflossene Liebe, welche einen Typen von der FDP heiratet.
Geschrieben hatte ich den Song bei den Koalitionsverhandlungen der letzten Bundesregierung. Also vor 3 ½ Jahren und lag mit dem Song voll im Trend. Bis der Typ von der FDP dann vor einem halben Jahr die Scheidung eingereicht hat. Quasi auf meine Kosten. Weil jetzt bin ich wieder, wie immer, meiner Zeit hinterher…. Aber das ist nicht besonders schlimm.
Die Zeile über die Kinder, „Wenn´s nicht die eigenen sind, schicken wir sie gern in den Krieg, für die Freiheit und den Frieden, unserer Werte den Sieg“ hatte ich noch vor dem schrecklichen Krieg geschrieben, in dem wir jetzt stecken.
Wenn ich diese Zeilen heute singe, höre oder lese, fühle ich mich unendlich traurig und hilflos.

Wenn ich ein Maler wäre
ist ein Liebeslied welches ich für jemanden geschrieben habe, der bzw. diejenige es weiß. Mehr gibt´s an der Stelle nicht zu sagen.
Falls benötigt oder für schön befunden, wird es hier zur allgemeinen Verwendung zur Verfügung gestellt.

Konnte nicht
ist auf meinem Debütalbum in einer ganz anderen Version drauf.
Ich war Jahrelang der Überzeugung, dass ich den Song über einen Freund geschrieben habe, komme aber immer mehr zur Überzeugung, dass ich den Song eigentlich über mich geschrieben hatte. Und zwar nicht nur in erster, zweiter und dritter, sondern auch in vierter, fünfter und sechster Person.
Wahrscheinlich ist es ein Song, welcher ein Stück weit, mal mehr, mal weniger, für jeden von uns steht.

Schmetterling
erzählt vom verliebt sein, wenn man sich treiben lässt und selbst verliert. Und der andere lässt sich auch treiben und verliert sich auch selbst.
Gemeinsam liegt man dann sauverliebt und sauselbstverloren auf einer Blumenwiese und weiß gar nicht mehr, wie man da hinkommt und wo man ist, was dann aber auch wurscht ist.

Ich will ein Leben mit Dir teilen
handelt davon, wenn man nicht weiß, wo es im Leben hingehen soll, aber man davon überzeugt ist, mit wem man durchs Leben gehen will.
Ich erzähle das in einer Doppelgeschichte mit dem Jahreszyklus des Storchenpaares, welches immer wieder nach Neuhaus an der Pegnitz kommt.
Naja, die Erfahrung hat gezeigt, dass es zwar ein sehr romantischer Vorsatz ist, aber wahrscheinlich nur schwer funktionieren kann, wenn man es nicht schafft, eine gemeinsame Lebensidee zu entwickeln, welche dann auch gemeinsam verfolg wird….
Besonders zu erwähnen wäre hier, dass die ortsansässige Veldensteiner Brauerei beim Neubau des Edeka Marktes, welcher am alten Brauereigelände steht, zur Baubedingung gemacht hat, dass der alte Schornstein, auf dem das Storchenpaar brütet, erhalten bleiben muss.
So wurde der neue Markt um den alten Schornstein und quasi um die Störche gebaut….

Sag den Krankenhausbakterien im Kühlschrank liebe Grüße von mir
beschreibt eine apokalypsenhaftige Endbeziehungsstimmung, welche sie wahrscheinlich viele schon einmal erlebt haben.
Zu dem Song gibt es eine nette Anekdote:
Ich habe als Support einer befreundeten Band in einer Nürnberger Rockkneipe gespielt und nach dem Song hat mir der „Kneipenmanager“ mit der über Anlage durchgesagten Ansage: „So jetzt spiel noch eins, dann ist aber wirklich Schluss“ den Saft abgedreht.
Auch wenn ich die Überreaktion des „Kneipenmanagers“ nie so richtig für voll genommen hatte, so hat mich diese Geschichte im Nachgang doch immer mal wieder beschäftigt.
Nach ca. ½ Jahr kam ich dann zu der Erkenntnis, dass das damals ein riesengroßer Erfolg war.
Denn: Es war schon immer einer meiner größten Wünsche, dass ich Menschen mit meiner Musik emotional berühre.
Und an diesem Abend habe ich das geschafft.